Leute von Neuthard

 

Das Leben unserer Vorfahren war karg und die Sorge ums tägliche Brot groß. Man lebte beengt mit vielen Kindern. Oft gehörten zum Haushalt Großeltern, manchmal ledige Geschwister, Onkel oder Tanten.

Vom frühen Morgen bis in die Dunkelheit war der Alltag mit Arbeit gefüllt. Der Mann ging einem Beruf nach, die Frau arbeitete - neben ihren häuslichen Pflichten – in einer der hiesigen Zigarrenfabriken. Den Rest des Tages füllte die Landwirtschaft aus. Freizeit im heutigen Sinn gab es praktisch kaum.

Daneben spielte im katholischen Dorf die Kirche eine wichtige Rolle und prägte mit Festen und Bräuchen den Tages- und Jahresablauf.

 

Unser Museum zeigt:

 

·         Wie haben die Leute hier früher gelebt, gearbeitet und gefeiert?

 

·         Was ist aus den Neutharder Auswanderern geworden?

 

 

 

Alltag und Kirche

oder:

Das Leben im Spiegel des Kirchenjahres

 

Im obersten Geschoss ...

der „Alten Zigarrenfabrik“ zeigen zwei parallel verlaufende Ausstellungen die Gegenüberstellung der Stationen des Tages- und Lebenslaufes einerseits und der Bräuche und Feste des Kirchenjahres andererseits:

·         Tagesablauf von morgens bis abends

·         Lebenslauf von der Geburt bis zum Tod.

·         Kirchenjahr von Advent bis Totensonntag

Der Rundgang ...

beginnt mit dem Morgen des Tages und des Lebens, gegenüber gestellt von Advent- und Weihnachtszeit – Christi Geburt – als dem Beginn des Kirchenjahres.

Er setzt sich fort mit dem Jugendalter, der einerseits die Schule und auf kirchlicher Seite die Kommunion zeigt.

In die Lebensmitte fallen Hochzeit und Berufstätigkeit – letztere dem Sendungsauftrag des Pfingstfestes entsprechend.

Tages- und Lebensende finden ihr Gegenstück mit Allerheiligen bzw. Totensonntag am Ausklang des Kirchenjahres.

 

 

Berufe

Im Obergeschoss ...

finden die Berufe breiten Raum. Hier handelt es sich hauptsächlich um Handwerk, Gaststätten und Gewerbe. Aber auch Ausnahmeerscheinungen wie beispielsweise der aus Neuthard stammende Universitätsdekan und fürstbischöfliche Hofrat Simon Heneca aus dem 16. Jahrhundert finden hier ihren Platz.

In einem gesonderten Raum ...

dieses Stockwerks befindet sich eine kleine Ausstellung über die im 19. Jahrhundert ausgewanderten Neutharder. Hunger und Not veranlassten etwa 20 % der damaligen Bevölkerung, ihre Heimat zu verlassen, um sich vor allem in Amerika und in Brasilien eine neue Existenz aufzubauen. Mehr als 300 Personen waren dies bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Stammbäume zeigen, aus welchen Familien die Auswanderer stammen und Fotos geben Einblicke in das Leben ihrer Nachkommen.

 

 

 

Im Untergeschoss ...

befinden sich die Schreiner- und Schuster-Werkstätten.

Einen wichtigen Zweig des (Neben)-Berufslebens – die Landwirtschaft – mussten wir bisher aus Platzmangel aussparen..